Lenin bleibt

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Während viele von den letzten Lenindenkmälern auf deutschem Boden abrissgefährdet sind oder einsam vor einer verlassenen Kaserne zerbröckeln, genießt Riesas Lenin eine sichere und gepflegte Existenz. Seitdem er 1991 in die sowjetische Kriegsgräberstätte gebracht wurde, bestehen für ihn keinerlei Gefahren mehr. Er darf als heldenhafte Schutzfigur an einer kleinen aber schmucken Parkanlage stehen und sich an der Frühlingssonne ergötzen. Wenn man seinen Gesichtsausdruck genau betrachtet, erkennt man hinter seiner eisernen Miene ein leichtes Lächeln: Wahrscheinlich freut er sich darüber, wie glücklich die Geschichte seiner übereilten Beseitigung von dem ehemaligen Leninplatz – seiner vielen Feinde zum Trotz – doch letztendlich ausgegangen ist…

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Was tun?

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Die Ansicht der imposanten Leninstatue im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch wirkt wie eine Postkarte aus vergangenen Zeiten. Mit den Händen in den Manteltaschen und seinem kühnen Blick steht das kommunistische Idol inmitten einer eintönigen Landschaft von Plattenbauten und langen parallelen Straßen. Weiterlesen

Akte X (2): Die geheimnisvolle Büste

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Eine als Denkmal geschützte Statue, die spurlos verschwindet und deren genauer Verbleib niemand kennt. Eine steinerne Büste, die plötzlich am Eingang des Volksparks auftaucht. Lenins Existenz in Potsdam ist von geheimnisvollen Ereignissen geprägt, bei denen selbst Journalisten, Politiker und Beamte den Überblick verlieren. Doch betrachten wir mal diese paranormalen Phänomene etwas genauer… Weiterlesen

Gelbes Mosaik vor dunkelgrauer Geräuschkulisse

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Gelbes Mosaik vor dunkelgrauer Geräuschkulisse

Während des Dritten Reiches erbaut, von der Roten Armee übernommen, Anfang der 90er Jahre verlassen. Die in Ostdeutschland wohl bekannte chronologische Sequenz trifft auch auf das Militärgelände am Flugplatz in Brand zu, heute eine von vielen verwahrlosten Anlagen der sowjetischen Streitkräfte auf deutschem Boden. Seit 1992 wird der Komplex nicht mehr benutzt, und wenn man durch seine einsamen Wege herumirrt, fühlt man sich wie in einem Gruselfilm. Überall sind Ruinen und auch gut erhaltene aber komplett leer geräumte Wohnblocks zu sehen, die langsam von den heranwachsenden Bäumen verschleiert werden. Die Geräuschkulisse, die dieses Szenario des Verfalls begleitet, ist besonders beängstigend: Fenster knirschen, Deckenplatten schaukeln quietschend hin und her, immer wieder knallt eine Tür – die Geisterstadt findet keine Ruhe! Inmitten dieser unheimlichen Atmosphäre ist das im westlichen Teil der Anlage liegende Mosaikbild Lenins, eine Oase der Munterkeit. Die starken Farben, die harmonische gelbblaue Kombination und der freundliche Gesichtsausdruck des kommunistischen Führers stehen hier in einem klaren Kontrast zur düsteren Umgebung. Weiterlesen

Lichter in der Dämmerung

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Zwischen bunten Luftballons, großen Werbeplakaten und grell blinkenden Neonlichtern ist auf der Frankfurter Allee unauffällig an der Wand hängend eine Leningedenktafel zu finden. Mit den vielen Läden, Fast-Food-Imbissen und einem Einkaufszentrum direkt gegenüber, wirkt der kommunistische Held hier allerdings ein bisschen fehl am Platz. Und tatsächlich scheint Lenin im Konsumboulevard auf wenig Zuneigung zu stoßen: An der Tafel kann man noch die Spuren der letzten Vandalismusaktion erkennen, ein Mosaik aus verwischter Farbe und Reinigungsmittel. Weiterlesen

Im Gebüsch

Im Schatten

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Wie Lenins Kopf in der Peetscher Höhe in Fürstenberg einsam hinter einem Strauch inmitten einer wild wachsenden Wiese steht, ist ein beeindruckendes Bild. Umgeben von Büschen und anwachsenden Bäumen scheint er sich an diesem unwahrscheinlichen Ort getarnt und in Sicherheit gebracht zu haben. Und nicht zu Unrecht: Seitdem die sowjetischen Streitkräfte die Ortschaft verlassen haben, wurden die meisten Spuren der Besatzungsmacht verwischt und auch etliche Lenindenkmäler abgerissen. Aber hier, verborgen im Niemandsland, von Sympathisanten und Gegnern vergessen, scheint seine Existenz ungefährdet zu sein. Weiterlesen

Eine geisterhafte Erscheinung

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Wer in Fürstenberg entlang der Steinförder Straße spazieren geht, kann die frische Luft, den Blick auf den Röblinsee und die bukolische Ruhe genießen. Die meisten Häuser sind frisch saniert und neben der Garage für den Familienwagen gibt es auch einen Platz für das Boot – eine bürgerliche Idylle! Aber kurz nach der Kreuzung mit dem Waldweg sieht man auf einer Seite eine Landschaft mit wild wachsenden Bäumen und Sträuchern. Wer hier hinter die malerische Kulisse aus freier Natur dringt, entdeckt den düsteren Schatten einer Vergangenheit, die nicht loslassen will. Die wichtigste Spur dieser unruhigen Erinnerung ist die Ruine des Hauses der Offiziere der Roten Armee mit der unvermeidlichen Statue des Genossen Lenin. Die abblätternde Figur steht hier wie ein Gespenst als verwesendes Zeugnis nicht ganz so weit zurückliegender Turbulenzen… Weiterlesen

Roter Stern über Halle

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From behindDer aufgehende Stern von Lenins Sozialismus funkelt immer noch in der Stadt Halle: Dort kann man im Pestalozzipark das 1970 aufgestellte Denkmal vorfinden, in welchem der Kopf des sowjetischen Revolutionärs auf einem kleinen über der Erde schwebenden Stern zu sehen ist. Der Planet steht auf drei Büchern, auf deren Rücken eine von Lenin entworfene Formel zu lesen ist: „Sowjetmacht + Elektrifizierung = Kommunismus”. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und verwies auf die Wichtigkeit der Elektrifizierung für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Landes. 1920 formte die Regierung die „Staatliche Kommission für die Elektrifizierung Russlands“ und innerhalb von 10 Jahren wurde die Stromproduktion verzehnfacht. Weiterlesen

Am Tor zum Norden

Gekritzel at night

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FerryDer Zug, der am 9. April 1917 Zürich verließ, um eine Gruppe im Exil lebender russischer Sozialisten in ihre Heimat zu bringen, ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte des XX. Jahrhunderts: Mit ihm fuhr nämlich Lenin zurück nach Russland, wo er die politische Instabilität nutzte, um an die Macht zu kommen und seine in den Zürcher Bibliotheken und Gesprächskreisen lang geschmiedeten Revolutionspläne zu verwirklichen. Der Zug überquerte ganz Deutschland von der Schweizer Grenze bis Sassnitz, wo er auf eine Fähre geladen und nach Schweden gefahren wurde, um schließlich nach Petrograd (heute Sankt Petersburg) zu gelangen. Weiterlesen

Lenin oder der Mond

Vor dem Spielplatz

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Das Reliefbild bröckelt auseinander
und weist verschiedene Flecken und Risse auf. Ohne Nase und voller Krater ähnelt der dargestellte menschliche Kopf eher einer verzerrten und fantasievollen Abbildung des Mondes, was sogar besser zu den Schaukeln und Klettergerüsten im Hintergrund passen würde. Aber es ist tatsächlich Lenin, der hier in der Bürgerheide in Finsterwalde steht und vor dem Spielplatz Wache hält. Weiterlesen