Drei Leninorden an der Theaterfassade

Durch die sperrangelweit offenen Türen gelangt man problemlos ins Theatergebäude der ehemaligen Munitionsanstalt Kapen, wo in der Nachkriegszeit sowjetische Truppen stationiert waren. Der Saal ist dunkel und staubig. Vom alten Holzboden sind nur ein paar Bretter übrig. Die Bühne ist komplett verschwunden. Bei diesem Anblick fällt es einem schwer, sich die glamourösen Abendveranstaltungen vergangener Zeiten vorzustellen. Die einzige Spur der Sowjets befindet sich an der Außenfassade, an der noch einige gemalte Embleme erhalten sind. Auch Lenin ist dort vorzufinden. Weiterlesen

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Leninrelief zum Vorschein gebracht

Auf alten Fotos der sowjetischen Kaserne in Möhlau ist ein Relief mit einem Seitenporträt Lenins zu sehen. Jahre lang dachte man, es sei beim Abzug der Sowjetarmee verloren gegangen, denn die zurückgebliebene Stele war leer. Doch nach einem Vierteljahrhundert der Witterung begann sich die Deckschicht der Stele zu lösen und siehe da: Überraschenderweise erschienen, wenn auch diffus und verschwommen, die rote Farbe des einstigen Denkmals und die Umrisse von Lenins Kopf. Wir machten uns sofort auf den Weg dahin, in der Hoffnung, das originale Relief wiederherstellen zu können. Weiterlesen

Wandbild saniert und in Graffitistil erweitert

Bei der Erkundung von verwahrlosten Objekten stößt man ständig auf Graffiti, Tags und weitere Werke der „Street Art“. Sie sind inzwischen ein Teil der einzigartigen Landschaft von verlassenen Orten geworden. Allerdings stehen sie selten in einem konkreten Zusammenhang zu den historischen Anlagen, in denen sie sich befinden und werden von vielen Besuchern eher als Fremdkörper oder Störelemente wahrgenommen. Eine Ausnahme kann man in Möhlau sehen, wo ein Graffitikünstler zunächst ein monumentales Lenin-Wandbild der Sowjetarmee saniert hat, um es dann durch eine stilisierte sowjetische Fahne zu erweitern. Weiterlesen

Blasse Erinnerung

Einst marschierten hier hunderte adrette Soldaten der Sowjetarmee an der Ehrentribüne und an den zwei frisch gemalten Wandbildern vorbei. Das ist heute aber nur noch eine blasse Erinnerung an vergangene Zeiten. So blass wie die Farbe der zwei sowjetischen Stelen: Die eine zeigt einen Rotarmisten, die zweite Lenin. Obwohl der sowjetische Revolutionsführer schon fast 30 Jahre lang der Verwahrlosung preisgegeben wurde, ist er noch mit seinem steinernen Blick und der siegessicheren Ausstrahlung am ehemaligen Paradeweg erhalten. Weiterlesen

Das erste deutsche Lenindenkmal

Das erste deutsche Lenindenkmal entstand 1929 im Gebäude der KPD  in Halle. Nach einer Reise in die Sowjetunion erzählte eine Gruppe deutscher Kommunisten begeistert von den dortigen „Leninecken“: kleine Gedenkstätten in Gebäuden staatlicher Behörden oder politischer Organisationen, die durch eine Darstellung Lenins sowie kommunistische Symbolik dem Anführer der Oktoberrevolution Ehren erwiesen. Nach diesem Vorbild beschloss die KPD Halle-Merseburg das erste deutsche Lenindenkmal zu errichten. Sein zentrales Element war eine 1,10 Meter hohe und 80 cm breite Tonmaske des Bildhauers Will Halle. Weiterlesen

Roter Stern über Halle

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From behindDer aufgehende Stern von Lenins Sozialismus funkelt immer noch in der Stadt Halle: Dort kann man im Pestalozzipark das 1970 aufgestellte Denkmal vorfinden, in welchem der Kopf des sowjetischen Revolutionärs auf einem kleinen über der Erde schwebenden Stern zu sehen ist. Der Planet steht auf drei Büchern, auf deren Rücken eine von Lenin entworfene Formel zu lesen ist: „Sowjetmacht + Elektrifizierung = Kommunismus”. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und verwies auf die Wichtigkeit der Elektrifizierung für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Landes. 1920 formte die Regierung die „Staatliche Kommission für die Elektrifizierung Russlands“ und innerhalb von 10 Jahren wurde die Stromproduktion verzehnfacht. Weiterlesen

Die heldenhafte Rettung

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DEUTSCH
Im Oktober 1943 traf am Bahnhof Eisleben ein Zug aus der sowjetischen Stadt Puschko ein. Die Waggons waren mit Schrott und sperrigen Metallobjekten vollgeladen, Kriegsbeute der deutschen Wehrmacht in ihrem Siegeszug Richtung Osten. Die komplette Lieferung sollte in der Krughütte, eine Produktionsstätte in der Nähe von der Lutherstadt Eisleben, eingeschmolzen werden. Die sowjetischen Zwangsarbeiter, die den Waggon abluden, wollten ihren Augen nicht trauen, als sie plötzlich zwischen Glocken, Granathülsen und Schiffsresten eine drei Meter hohe Leninstatue aus Bronze entdeckten. Ihr nationaler Held war aus der Ferne herbeigereist, um sie in diesen harten Zeiten zu unterstützen – ein Wunder! Sie versteckten das Denkmal unter einem Schrottberg und retteten es dadurch vor der Zerstörung. Weiterlesen