Monumentaler Leipziger Lenin in Pirna

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Wie die größte deutsche Leninbüste drei Jahrzehnte nach der Wende in der sächsischen Kreisstadt Pirna landete, ist eine der vielen überraschenden Chroniken deutscher Lenindenkmäler. Die zweieinhalb Meter hohe, zwei Meter breite und fast vier Tonnen schwere Bronze-Skulptur wurde 1981 vor dem kremlähnlichen sowjetischen Pavillon der Alten Messe in Leipzig errichtet. Sie ist ein Kunstwerk des Bildhauers Georgij Neroda und wurde nach Vorbild der größten Büste der Welt, eine Leninbüste von Neroda im sibirischen Ulan-Ude, geschaffen. Sie zeigt Lenin mit leicht asiatischen Gesichtszügen und einem freundlichen Blick.

2_Lenin04Als die russische Botschaft Anfang der 1990er Jahre die Demontage des Denkmals anordnete, begannen die Wanderjahre des monumentalen Leninkopfes. Er wurde von einem deutschen Sammler erworben und verbrachte erst mal einige Jahre vergessen in einer Lagerhalle. Nach der Jahrtausendwende wurde die Skulptur gelegentlich für PR-Gags eingesetzt, zum Beispiel 2003 zur Vorpremiere des Films „Good bye, Lenin“ in Leipzig. Später stand sie einige Jahre als Dekoration vor der russischen Diskothek „Kalinka“ in München. Als das Nachtlokal dichtmachte, erkundigten sich die Leiter des privaten DDR-Museums in Burg nach dem Denkmal, das 2012 in die kleine Gemeinde im Spreewald (Brandenburg) kam.

Doch nur sieben Jahre später schloss das Burger Museum. Das DDR-Museum in Pirna erfuhr davon und verhandelte erfolgreich mit dem Besitzer, um den Leninkopf als Leihgabe zu bekommen. Er steht seit Juli 2020 am Eingang der Dauerausstellung. Zeitnah soll er allerdings einen vornehmeren Platz erhalten und auf der anderen Seite des Gebäudes direkt an der Rotwerndorferstraße auf einem Sockel aufgestellt werden, was auf jeden Fall ein geeigneter Standort für dieses tolle Denkmal wäre.

Ein Besuch in Pirna lohnt sich aber nicht nur wegen Lenin. Die Sammlung von DDR-Relikten ist auch einen Besuch wert. Von Fahrzeugen über Kosmonauten-Erinnerungen bis zu alltäglichen Gegenständen – alle Bereiche des Lebens in der DDR sind hier gut vertreten. Und natürlich trifft man in den zwei Etagen der Ausstellung auch immer wieder auf Lenin: als kleine Büste oder Relief, auf sowjetischen Geldscheinen sowie auf Werbeplakaten und Bannern.

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