Gelbes Mosaik vor dunkelgrauer Geräuschkulisse

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Gelbes Mosaik vor dunkelgrauer Geräuschkulisse

Während des Dritten Reiches erbaut, von der Roten Armee übernommen, Anfang der 90er Jahre verlassen. Die in Ostdeutschland wohl bekannte chronologische Sequenz trifft auch auf das Militärgelände am Flugplatz in Brand zu, heute eine von vielen verwahrlosten Anlagen der sowjetischen Streitkräfte auf deutschem Boden. Seit 1992 wird der Komplex nicht mehr benutzt, und wenn man durch seine einsamen Wege herumirrt, fühlt man sich wie in einem Gruselfilm. Überall sind Ruinen und auch gut erhaltene aber komplett leer geräumte Wohnblocks zu sehen, die langsam von den heranwachsenden Bäumen verschleiert werden. Die Geräuschkulisse, die dieses Szenario des Verfalls begleitet, ist besonders beängstigend: Fenster knirschen, Deckenplatten schaukeln quietschend hin und her, immer wieder knallt eine Tür – die Geisterstadt findet keine Ruhe! Inmitten dieser unheimlichen Atmosphäre ist das im westlichen Teil der Anlage liegende Mosaikbild Lenins, eine Oase der Munterkeit. Die starken Farben, die harmonische gelbblaue Kombination und der freundliche Gesichtsausdruck des kommunistischen Führers stehen hier in einem klaren Kontrast zur düsteren Umgebung. Weiterlesen

Im Gebüsch

Im Schatten

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Wie Lenins Kopf in der Peetscher Höhe in Fürstenberg einsam hinter einem Strauch inmitten einer wild wachsenden Wiese steht, ist ein beeindruckendes Bild. Umgeben von Büschen und anwachsenden Bäumen scheint er sich an diesem unwahrscheinlichen Ort getarnt und in Sicherheit gebracht zu haben. Und nicht zu Unrecht: Seitdem die sowjetischen Streitkräfte die Ortschaft verlassen haben, wurden die meisten Spuren der Besatzungsmacht verwischt und auch etliche Lenindenkmäler abgerissen. Aber hier, verborgen im Niemandsland, von Sympathisanten und Gegnern vergessen, scheint seine Existenz ungefährdet zu sein. Weiterlesen

Eine geisterhafte Erscheinung

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Wer in Fürstenberg entlang der Steinförder Straße spazieren geht, kann die frische Luft, den Blick auf den Röblinsee und die bukolische Ruhe genießen. Die meisten Häuser sind frisch saniert und neben der Garage für den Familienwagen gibt es auch einen Platz für das Boot – eine bürgerliche Idylle! Aber kurz nach der Kreuzung mit dem Waldweg sieht man auf einer Seite eine Landschaft mit wild wachsenden Bäumen und Sträuchern. Wer hier hinter die malerische Kulisse aus freier Natur dringt, entdeckt den düsteren Schatten einer Vergangenheit, die nicht loslassen will. Die wichtigste Spur dieser unruhigen Erinnerung ist die Ruine des Hauses der Offiziere der Roten Armee mit der unvermeidlichen Statue des Genossen Lenin. Die abblätternde Figur steht hier wie ein Gespenst als verwesendes Zeugnis nicht ganz so weit zurückliegender Turbulenzen… Weiterlesen

Lenin oder der Mond

Vor dem Spielplatz

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Das Reliefbild bröckelt auseinander
und weist verschiedene Flecken und Risse auf. Ohne Nase und voller Krater ähnelt der dargestellte menschliche Kopf eher einer verzerrten und fantasievollen Abbildung des Mondes, was sogar besser zu den Schaukeln und Klettergerüsten im Hintergrund passen würde. Aber es ist tatsächlich Lenin, der hier in der Bürgerheide in Finsterwalde steht und vor dem Spielplatz Wache hält. Weiterlesen

Auf Hitlers rotem Granit

Lenin watching football

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Von der Höhe seines rötlichen Sockels schaut Lenin mit ernster Miene auf den verlassenen Sportplatz, der auch als Appellplatz diente. Einst marschierten hier regelmäßig hunderte von Soldaten mit adretten Uniformen und begrüßten ihren Helden mit Würde und Respekt, aber jetzt kann sich der kommunistische Revolutionär nur noch an die Bäume und Büsche wenden. Die gesamte Anlage ist ein Zeugnis der Vergessenheit, aus dem immerhin noch ein leichter Schimmer vom fernliegenden Glanz des Hauptquartiers des sowjetischen Oberkommandos in Deutschland wahrzunehmen ist. Weiterlesen

Im verlassenen Kleinmoskau

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In jeder Ecke von Wünsdorf sind noch Überreste der sowjetischen Besatzung zu sehen. Schließlich befand sich hier die größte Garnison der Roten Armee außerhalb der Sowjetunion: Ein Territorium von 590 ha mit 1000 Gebäuden war von einer Betonmauer umgeben und für Deutsche komplett unzugänglich. Es lebten hier mehr als 50.000 sowjetische Soldaten und Zivilisten, und es fuhren täglich vom „Russischen Bahnhof“ Züge direkt nach Moskau. Die militärische Nutzung dieses Gebiets begann allerdings viel früher: Schon am Anfang des XX. Jahrhunderts wurde in Wünsdorf eine Infanterieschule eingerichtet. Während des III. Reichs erweiterte die Wehrmacht die Einrichtungen und benutzte sie unter anderem als Nachrichtenzentrale. Im Jahr 1945 marschierte die Rote Armee ein und kurze Zeit später etablierte sich hier das Oberkommando der sowjetischen Besatzungstruppen und weitete die Anlage aus, sodass außerhalb der ummauerten Zone auch noch eine Fläche von 6.200 ha für militärische Zwecke benutzt wurde. Zu DDR-Zeiten wurde Wünsdorf auch „Kleinmoskau“ genannt. Weiterlesen

Lenin in der Todeszelle

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Vogelsang, der Name klingt poetisch und tatsächlich ist die Landschaft in der Umgebung dieses kleinen Dorfes in Oberhavel mit nur 100 Einwohnern sehr idyllisch. Der ringsum befindliche Wald mit seinen unendlich hohen Bäumen hat etwas Märchenhaftes und verbirgt manch eine geheimnisvolle Überraschung. Wenn man vom Dorf aus einige Minuten in Richtung Norden wandert, trifft man auf die Ruinen eines einsamen und verfallenen Militärgebiets. Zu Zeiten der DDR war es einer der wichtigsten Stützpunkte der sowjetischen Streitkräfte an der Grenze zum Gebiet der NATO-Länder. Es lebten hier bis zu 15.000 Soldaten und Zivilisten, und wie sich später herausstellte, waren in Vogelsang während des Aufrüstungswettbewerbs im Kalten Krieg – gegen Ende der 50er Jahre – sogar Nuklearraketen stationiert, um im Ernstfall London und Paris anzugreifen. Die Sprengköpfe kamen nie zum Einsatz und nach fast 40-jähriger Benutzung wurde die Garnison im Jahre 1994 verlassen. Sie führte dann noch zwei Jahrzehnte lang eine Existenz als exotische, alternative und wegen vorhandener Munitionsreste strengst verbotene, folglich umso anlockendere, Touristenattraktion. Weiterlesen