With a fresh, golden layer of paint Lenin shines again in its old splendour. This bust certainly deserves it; after all, its history is one of the most spectacular monumental chronicles in Germany. It is a sculpture from the Soviet Union stolen during World War II, which was to be melted down in Küstrin-Kietz and turned into raw material for the arms industry. Out of ideological conviction, however, two workers of the scrapping company hid the bust and thus prevented its destruction.
This heroic action reminds us of the legend of the statue of Lenin in Eisleben. During the GDR, the history of its rescue by a group of communist workers was used as propaganda, but the latest research show that it is based on contradictory and false facts. However, in the case of the episode in Küstrin-Kietz, contemporary historians confirm the veracity of the rescue. It really seems that these two workers risked their lives to save the monument dedicated to Lenin.
After the end of World War II, the bust was placed in front of the train station. For diverse reasons, it had to change a few times its location and finally, in the mid-1950s, it ended up on a pedestal in front of the cultural center. It stayed there until the German reunification, when it was immediately removed. As a result, it was left behind the building of the city council, among garbage and construction materials. Since it was endangered of being stolen or destroyed (a lot of monuments of the GDR ended up in a scrapyard), a neighbor decided to protect the figure of Lenin by storing it on his own property. In the city council, no one cared about the disappearance of the monument. In the chaotic times of the post-reunification, they were probably relieved for getting rid of that bulky leftover.
The sculpture would stay for many years in the backyard of his rescuer, until in 2016 his family started to look for a more appropriate place for this historical monument. A fisher proposed to erect the bust in front of his snack-bar on the Oder Island, only a few meters from the Polish border. Everyone agreed that this could be a better place for the bust and so it was erected there.
Due to construction work, the monument had to be dismantled again in spring 2019. This time it went on loan to the GDR collection of IFA friends Trebus-Fürstenwalde. It was freshly varnished with golden colour and again festively inaugurated. This bust of Lenin lives forever.
DEUTSCH
Der goldene Lenin
Mit einer frischen, goldenen Lackschicht glänzt Lenin wieder in alter Pracht. Diese Büste hat es auch verdient, ihre Geschichte ist schließlich eine der spektakulärsten Denkmalchroniken Deutschlands. Es handelt sich um eine während des 2. Weltkriegs als Kriegsbeute gestohlene Skulptur aus der Sowjetunion, die in Küstrin-Kietz eingeschmolzen und in Rohmaterial für die Waffenindustrie verwandelt werden sollte. Aus ideologischer Überzeugung versteckten jedoch zwei Arbeiter des Verschrottungsunternehmens die Skulptur und verhinderten dadurch ihre Zerstörung.
Diese heldenhafte Aktion erinnert an die zu DDR-Zeiten propagandistisch ausgebreitete Legende der vermeintlichen Rettung der Leninstatue von Eisleben, bei der man jedoch im Nachhinein einige entscheidende Widersprüche feststellte, die sie als Mythos enttarnten. Im Falle der Küstrin-Kietzer Geschichte hingegen deuten die letzten Forschungen örtlicher Historiker tatsächlich auf eine beabsichtigte Rettungsaktion von zwei Arbeitern, die angesichts der möglichen Anklage wegen Sabotage und Verrat ihr Leben dafür riskierten, das Lenindenkmal zu retten.
Unmittelbar nach dem Ende des Krieges kam die Büste vor das Zollgebäude am Bahnhof. Sie wechselte in den darauffolgenden Jahren aus verschiedenen Gründen einige Male ihren Standort, ehe sie Mitte der 50er Jahre vor dem Kulturzentrum „Haus der Eisenbahner“ aufgestellt wurde. Dort blieb die Skulptur bis zur Wende, als sie demontiert und hinter dem Gebäude der Gemeindeverwaltung abgelegt wurde. Da die Gefahr bestand, dass sie gestohlen oder zerstört werden könnte, beschloss ein Nachbar auf eigene Faust den goldenen Lenin auf seinem Grundstück in Sicherheit zu bringen. In der Gemeindeverwaltung störte das niemanden. Man war anscheinend erleichtert, das sperrige Überbleibsel losgeworden zu sein und ging der verschollenen Skulptur nicht weiter nach.
Nachdem der sowjetische Revolutionär jahrelang in einem Gemüsegarten verweilte, fragten sich irgendwann die Nachfahren des letzten Leninretters, was man mit der Skulptur machen solle. Ein Fischer der Gemeinde zeigte Interesse daran, das Denkmal vor seinem Imbiss auf der Oderinsel aufzustellen. Das sei ein angemessener Standort für dieses inzwischen etwas heruntergekommene Zeugnis der Küstrin-Kietzer Geschichte. Und so wurde das Denkmal 2016 auf dem Grundstück des Imbisses, direkt neben einem Fischerboot, wiedererrichtet.
Aufgrund von Bauarbeiten musste das Denkmal im Frühjahr 2019 erneut abmontiert werden. Diesmal meldeten sich die IFA-Freunde Trebus-Fürstenwalde und so kam sie Skulptur als Leihgabe in ihre DDR-Sammlung. Sie wurde frisch mit goldener Farbe lackiert und erneut feierlich eingeweiht. Diese Leninbüste lebt ewig.
Pics 2017 Oder-Island
Photos of the reerection of the bust in 2019: Conny Blanke / IFA-Freunde Trebus e. V.
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