The sitting Lenin from Bischofswerda looks grandfatherly. With a serene posture and a light smile, he looks contemplatively to the side. In his left hand he holds a book and marks the page with his index finger, as if after a short pause for thought he wanted to read on. In contrast to many of Lenin’s heroic representations, Manfred Wagner created this calm, reflexive figure in 1970. He was interested in presenting the person behind the hero.
The statue was a gift from the city of Bischofswerda to the Red Army and was erected on the occasion of Lenin’s 100th birthday on the local Soviet military area. Like many other East German monuments, the contemplative Lenin disappeared into a depot after the reunification and fell into oblivion. Until 2013 the CDU mayor Andreas Erler had the idea to set up the statue again in Bischofswerda. However, Erler’s initiative failed due to the internal party opposition and the outraged reaction of other parties and associations. At least the excitement about the statue served to draw the attention of the Leipzig Contemporary Historical Forum to it. The statue came to Leipzig in 2018 and is now part of the museum’s permanent exhibition.
DEUTSCH
Großvater Lenin
Der sitzende Lenin aus Bischofswerda wirkt großväterlich. Mit entspannter Körperhaltung und einem besonnenen Lächeln guckt er nachdenklich zur Seite. In seiner linken Hand hält er ein Buch und markiert mit seinem Zeigefinger die Seite, als würde er nach einer kurzen Denkpause gleich weiterlesen wollen. Im Gegensatz zu vielen heroischen Darstellungen Lenins schuf Manfred Wagner 1970 eine gelassene, reflexive Figur. Dem Schmöllner Steinbildhauermeister ging es darum, den Menschen hinter dem Helden zu präsentieren.
Die Statue war ein Geschenk der Stadt Bischofswerda an die Rote Armee und wurde anlässlich Lenins 100. Geburtstag auf dem örtlichen sowjetischen Militärgelände errichtet. Wie viele andere ostdeutsche Denkmäler verschwand der nachdenkliche Lenin nach der Wende in ein Depot und geriet in Vergessenheit. Bis 2013 der CDU-Bürgermeister Andreas Erler auf die Idee kam, die Statue erneut in Bischofswerda aufzustellen. Aufgrund der parteiinternen Opposition und der empörten Reaktion anderer Parteien und Verbände scheiterte allerdings Erlers Initiative. Immerhin diente die Aufregung um die Statue dazu, das Leipziger Zeithistorische Forum auf sie aufmerksam zu machen. 2018 kam die Statue nach Leipzig und ist Teil der Dauerausstellung des Museums.