Damnatio memoriae

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Die verlassene GSSD-Kaserne in Wittstock ist zu einer Geisterstadt geworden. Ganze Wohnblocks, Schulen, Bürogebäuden und Flugzeughallen zerbröckeln vor sich hin. Vor dem ehemaligen Kulturzentrum bietet sich ein kontrastreiches Bild: Lenin steht da in staatsmännischer Pose, aber von Flechten bedeckt und mit zertrümmertem Haupt. Der genaue Hintergrund dieser Beschädigung ist unbekannt, aber das Ansehen des kopflosen Lenins ist auf jeden Fall eine musterhafte Verkörperung der Verwahrlosung der ostdeutschen Denkmallandschaft. Weiterlesen

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Im Herzen des Kapitalismus

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So überraschend es auch klingen mag, gibt es in Frankfurt a.M. ein Lenindenkmal. Vor dem privaten Museum Explora steht eine von einem Schrottplatz gerettete Leninbüste, die dann vom Künstler M. Charlamov mit einer 3D-Brille versehen, Anaglyphowitsch getauft wurde und nun vor dem Museumseingang wacht. Weiterlesen

Lenin in Forst Zinna

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Zwischen Luckenwalde und Jüterbog liegt das Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Kellberg, in dem eine der dunkelsten Seiten der Geschichte der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland geschrieben wurde. Im Herzen dieser Waldung hatte die deutsche Armee im 19. Jahrhundert ein Militärübungsgelände errichtet, das in den 1930er Jahren von der Wehrmacht erweitert und nach dem II. Weltkrieg von den Rotarmisten übernommen wurde. Unter anderem diente die Anlage als Fahrschule für Kettenfahrzeuge. Weiterlesen

Was tun?

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DEUTSCH

Die Ansicht der imposanten Leninstatue im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch wirkt wie eine Postkarte aus vergangenen Zeiten. Mit den Händen in den Manteltaschen und seinem kühnen Blick steht das kommunistische Idol inmitten einer eintönigen Landschaft von Plattenbauten und langen parallelen Straßen. Weiterlesen

Im verlassenen Kleinmoskau

DEUTSCH

In jeder Ecke von Wünsdorf sind noch Überreste der sowjetischen Besatzung zu sehen. Schließlich befand sich hier die größte Garnison der Roten Armee außerhalb der Sowjetunion: Ein Territorium von 590 ha mit 1000 Gebäuden war von einer Betonmauer umgeben und für Deutsche komplett unzugänglich. Es lebten hier mehr als 50.000 sowjetische Soldaten und Zivilisten, und es fuhren täglich vom „Russischen Bahnhof“ Züge direkt nach Moskau. Die militärische Nutzung dieses Gebiets begann allerdings viel früher: Schon am Anfang des XX. Jahrhunderts wurde in Wünsdorf eine Infanterieschule eingerichtet. Während des III. Reichs erweiterte die Wehrmacht die Einrichtungen und benutzte sie unter anderem als Nachrichtenzentrale. Im Jahr 1945 marschierte die Rote Armee ein und kurze Zeit später etablierte sich hier das Oberkommando der sowjetischen Besatzungstruppen und weitete die Anlage aus, sodass außerhalb der ummauerten Zone auch noch eine Fläche von 6.200 ha für militärische Zwecke benutzt wurde. Zu DDR-Zeiten wurde Wünsdorf auch „Kleinmoskau“ genannt. Weiterlesen

Lenin in der Todeszelle

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DEUTSCH

Vogelsang, der Name klingt poetisch und tatsächlich ist die Landschaft in der Umgebung dieses kleinen Dorfes in Oberhavel mit nur 100 Einwohnern sehr idyllisch. Der ringsum befindliche Wald mit seinen unendlich hohen Bäumen hat etwas Märchenhaftes und verbirgt manch eine geheimnisvolle Überraschung. Wenn man vom Dorf aus einige Minuten in Richtung Norden wandert, trifft man auf die Ruinen eines einsamen und verfallenen Militärgebiets. Zu Zeiten der DDR war es einer der wichtigsten Stützpunkte der sowjetischen Streitkräfte an der Grenze zum Gebiet der NATO-Länder. Es lebten hier bis zu 15.000 Soldaten und Zivilisten, und wie sich später herausstellte, waren in Vogelsang während des Aufrüstungswettbewerbs im Kalten Krieg – gegen Ende der 50er Jahre – sogar Nuklearraketen stationiert, um im Ernstfall London und Paris anzugreifen. Die Sprengköpfe kamen nie zum Einsatz und nach fast 40-jähriger Benutzung wurde die Garnison im Jahre 1994 verlassen. Sie führte dann noch zwei Jahrzehnte lang eine Existenz als exotische, alternative und wegen vorhandener Munitionsreste strengst verbotene, folglich umso anlockendere, Touristenattraktion. Weiterlesen