The Tank Division in Bernau

Mausuleum

ENGLISH

HauptgebaudeNow that he was relegated from the central spots of the capital, Lenin has got to hang around in remote ruins. In Bernau there are two parcels with big building blocks, which were the headquarter of the Heeresbekleidungsamts – something like a national clothing agency – during the Third Reich. After the war, the Red Army took over the place. The 90. Armoured Division was the last group to use the installations, before they were abandoned in the year of 1993: Where once was a direct train track, in order to deliver asap the new fancy uniforms or the most modern weapons, trees and bushes are growing now completely unwound. And in the buildings, in which generals were discussing the posible development of a third world war, now prevails the decay and a grave silence, which is only interrupted by some distant footsteps and you ask yourself if it’s only the echo of your own ones or maybe the ones of a soldier, which was left behind…

Ein FlurFor our blog the big question is, of course: Is Lenin still sneaking around in some corner of this giant complex? The rooms, garages and storehouses were cleared, but you can still find some vestiges, which remind you of the particular past of this spot: The constant „Rauchen Verboten“ (smoking forbidden) in oldgerman letters, the Cyrillic inscription on walls, panels and elevators, cards of the soviet communist party, an old can of imported delicacy, a few tattered khaki-colored-coats, old world-maps and deteriorated military murals, which judging from its artistic value, would seem to have been made by a kindergarden-class: Army and art is a peculiar (or shall we even dare to say dangerous?) combination, which does not always lead to satisfactory results.

An old trick to hang wallpaper, tells you to put a layer of newspapers sopped in glue between the wall and the wallpaper. The soviets apparently strictly followed this recommendation, because in1prawda many rooms you can see, next to the shreds of paper hangings, odd mosaics of Russian newspapers from the 80s and 90s. And where else could Lenin, who was himself editor of several newspapers, feel so cozy and accepted, as here, among stripes of printed sheets. The editions of Prawda, a newspaper founded in 1912 by Lenin himself, have his head printed on the front page. And if you look closer, you will find some interesting leninian motives, like his bust in the congress palace of Kremlin, his mausoleum in Moscow, his figure as central icon in a big conference room or Lenin as inspiration for a chronicle. And that’s it. Beyond the printed reproductions, there is anything else related to the Soviet leader left in Bernau…

DEUTSCH

Panzerkaserne Bernau

PassagenVon den zentralen Punkten der Hauptstadt ausgewiesen, muss sich Lenin in abgelegenen Ruinen herumtreiben. In Bernau liegen zwei Geländer und Gebäudekomplexe, die während des Dritten Reichs das Hauptquartier des Heeresbekleidungsamts waren und nach dem Krieg von den Streitkräften der Roten Armee besetzt wurden. Als Letztes weilte hier die 90. Garde-Panzerdivision, die im Rahmen des sowjetischen Abzugs im Jahr 1993 die Anlagen verließ. Seitdem stehen sie leer: Wo einst eine Eisenbahnlinie vorbeizog, damit man per Zug die schicksten Uniformen oder die modernsten Waffen so schnell wie möglich ausliefern konnte, machen sich jetzt Bäume und Sträucher breit. Und die Räumlichkeiten, in denen sowjetische Generäle einst darüber diskutierten, wie ein dritter Weltkrieg verlaufen könnte, sind dem Verfall überlassen, es herrscht eine Todesstille, die nur unterbrochen wird, wenn man in der Ferne Schritte hört, von denen man nicht weiß, ob sie das Echo der eigenen oder vielleicht die eines zurückgelassenen Soldaten sind…

BildwandFür unseren Blog lautet die große Frage natürlich: Lauert hier vielleicht auch noch irgendwo Lenin herum? Die Säle, Garagen und Lagerhallen wurden geräumt, aber man kann immer noch einige (wenige) Überbleibsel finden, die an die Vergangenheit des Orts erinnern: Das ständige „Rauchen Verboten“ in altdeutschen Buchstaben, die kyrillischen Inschriften an Wänden, Tafeln oder Aufzügen, Kärtchen der sowjetischen Kommunistischen Partei, eine verrostete Dose Import-Delikatessen, einige zerlumpte kakifarbige Jacken, alte Weltkarten, auf denen noch Leningrad zu finden ist, verfallene militärische Wandbilder, die von ihrem künstlerischen Wert, eher die Arbeit einer Kindergartenklasse zu sein scheinen – Armee und Kunst ist nun mal eine eigenartige Kombination, die nicht immer zu einem geglückten Ergebnis führt.

TapetenEine alte Taktik zum Tapezieren besagt, dass man eine Schicht in Leim getunkter Zeitungen zwischen Wand und Tapete einbringen soll. Die Sowjets hatten das anscheinend als Faustregel, denn in vielen Zimmern sind jetzt neben den herabgekommenen Tapetenfetzen kuriose Mosaiken russischer Zeitungen aus den 80er und Anfang der 90er Jahren zu sehen. Und wo könnte sich Lenin, der einst selbst Verleger einer Zeitung war, wohler und aufgehobener fühlen, als zwischen (oder besser gesagt: auf) diesen Streifen gedruckter Buchstaben. Die Exemplare der 1912 von Lenin gegründeten Zeitung Prawda haben seine Abbildung oben links auf dem Titelblatt. Und wenn man die Fotos der alten Nachrichten ein bisschen genauer betrachtet, kann man tatsächlich noch etliche Abbildungen Lenins finden: Lenins Büste im Kreml Kongresspalast, seine Figur als Hauptmotiv in einem Konferenzraum, das Lenin-Mausoleum in Moskau oder Lenin als Inspiration für eine Chronik. Und das wär’s auch schon.  Außer den abgedruckten Figuren ist in Bernau nichts mehr von dem kommunistischen Führer übriggeblieben…

1Aufzug

1Kreml

Sowjetische Tapeten

1zeitungprawda

IMG_5386

Landkarte

Iuran

bom proveito

Endstation

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